Der Kauf eines Neuwagens ist für viele Menschen ein bedeutsames Ereignis. Es ist nicht nur eine bedeutende finanzielle Investition, sondern auch ein Schritt, der mit vielen Erwartungen hinsichtlich Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit verbunden ist. Um diese Erwartungen zu erfüllen, ist die Gewährleistung, die Hersteller auf ihre Neufahrzeuge geben, ein entscheidender Faktor. Nachfolgend wird umfassend dargestellt, was Gewährleistung bei Neuwagen bedeutet, welche Rechte Käufer haben und wie sie diese im Bedarfsfall geltend machen können.
Begriff der Gewährleistung
Die Gewährleistung ist eine gesetzliche Verpflichtung des Verkäufers, dass das verkaufte Produkt zum Zeitpunkt der Übergabe frei von Mängeln ist. Im Kontext der Auto-Gewährleistung bei Neuwagen bedeutet dies, dass der Hersteller oder Händler für einen bestimmten Zeitraum nach dem Kauf dafür haftet, dass das Fahrzeug den vertraglich zugesicherten Eigenschaften entspricht und keine verborgenen Mängel aufweist. Sollten dennoch Mängel auftreten, ist der Käufer berechtigt, Nachbesserung, also die Reparatur des Mangels, oder Ersatzlieferung zu verlangen.
Die Gewährleistung bei Neuwagen bietet Käufern Sicherheit und Schutz vor Mängeln. Sie stellt sicher, dass Fahrzeuge den vertraglichen und gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
Gesetzliche Grundlagen der Gewährleistung bei Neuwagen
Die Gewährleistung ist gesetzlich geregelt. Im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) ist festgelegt, dass die Gewährleistungsfrist für Neuwagen zwei Jahre beträgt. Diese Frist beginnt mit der Übergabe des Fahrzeugs an den Käufer. Innerhalb dieser Zeit müssen Mängel, die auf Herstellungs- oder Materialfehler zurückzuführen sind, vom Verkäufer behoben werden.
Innerhalb der ersten zwölf Monate nach Übergabe des Fahrzeugs muss der Verkäufer beweisen, dass der Mangel zum Zeitpunkt der Übergabe nicht vorhanden war (sog. Beweislastumkehr). Nach diesem Zeitraum liegt die Beweislast beim Käufer.
In Verträgen mit Verbrauchern kann die Gewährleistung für Neuwagen nicht ausgeschlossen oder eingeschränkt werden.
Unterschied zwischen Gewährleistung und Garantie
Es ist wichtig, zwischen der gesetzlichen Gewährleistung und der freiwilligen Garantie zu unterscheiden. Während die Gewährleistung eine gesetzliche Pflicht ist, handelt es sich bei der Garantie um eine zusätzliche Zusage des Herstellers oder Verkäufers. Eine Garantie kann somit Leistungen umfassen, die über die gesetzliche Gewährleistung hinausgehen, wie eine längere Schutzdauer oder die Abdeckung zusätzlicher Fahrzeugteile.
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Geltendmachung von Gewährleistungsansprüchen
Treten innerhalb der Gewährleistungsfrist Mängel am Fahrzeug auf, sollte der Käufer folgende Schritte unternehmen:
- Dokumentation: Der Mangel sollte detailliert dokumentiert werden. Hierzu zählen Fotos, eine genaue Beschreibung des Problems und wann es auftritt.
- Kontaktaufnahme: Der Händler, bei dem das Fahrzeug gekauft wurde, sollte umgehend über den Mangel informiert werden. Dies kann telefonisch geschehen, sollte aber aus Beweisgründen auch schriftlich oder textlich (z.B. per E-Mail) erfolgen.
- Nachbesserung verlangen: Der Käufer hat in erster Linie das Recht auf Nachbesserung. Der Verkäufer erhält die Gelegenheit, den Mangel zu beheben.
- Ersatzlieferung: Sollte eine Nachbesserung fehlschlagen, kann der Käufer unter Umständen die Lieferung eines mangelfreien Neufahrzeugs verlangen.